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Chromgerbstoffe

Metallsalze, die Chrom, Zirkonium, Aluminium, Titan, oder Eisen enthalten, haben ebenfalls gut gerbende Wirkung und können mit Eiweissen sehr gute Verbindungen aufbauen. Von den mineralischen Gerbstoffen hat heute ausschliesslich das dreiwertige Chrom grosse Bedeutung und wird nahezu bei 90 % aller Leder, die weltweit gegerbt werden, eingesetzt. Seit mehr als 100 Jahren wird Chromsulfat als Gerbstoff verwendet. Chromgegerbte Leder sind aufgrund der besonders komplizierten Vernetzung mit dem Hauteiweiss widerstandsfähigere und weichere Leder als mit anderen Gerbverfahren produzierte Leder. Sie sind zudem wärmeunempfindlich, schweissecht, und sehr gut färbbar. Es ist aber sehr wesentlich, dass man unterscheidet zwischen dem dreiwertigen Chrom, welches für die Gerbung eingesetzt wird und dem sechswertigen Chrom, welches sehr häufig giftig ist, für die Gerbung heute jedoch keine Bedeutung mehr hat.
Das dreiwertige Chrom ist aber ein essentielles Spurenelement in unserem Körper. Es kommt in Konzentrationen von 0,03 bis 0,1 g/kg in unseren Böden, Gesteinen und Gemüsen vor. Ein Rindleder von etwa 5,5 m2 Fläche enthält etwa 80 Gramm dreiwertiges Chrom, also etwa 20 g/kg Leder. Obwohl es als Schwermetall mit viel Misstrauen behandelt wird, gibt es bis heute keinen wissenschaftlichen Beleg für einen tatsächlich negativen Einfluss der Chromgerbung auf die Umwelt oder die menschliche Gesundheit, und dies nach 100 Jahren erfolgreicher Anwendung der Chromgerbung. Chromgegerbte Leder sind eher weich und werden deshalb hauptsächlich für Schuhe, Bekleidung und Möbel eingesetzt.